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Daimler bringt stationäre Energiespeicher auf den Markt


Von Annika Graf, dpa


/29.05.2015/ Der E-Auto-Hype macht die Autohersteller zu Spezialisten in der
Batterietechnik. Das eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten.

Stuttgart (dpa) - Der Autohersteller Daimler drängt nach dem
E-Auto-Pionier Tesla ebenfalls ins Geschäft mit stationären
Energiespeichern. Die ersten Batterien sollen im Frühsommer auf den
Markt kommen, sagte der Entwicklungsleiter der Elektrik bei
Mercedes-Benz Cars, Harald Kröger, der Deutschen Presse-Agentur.
Daimler verwendet für die Speicher die Batterietechnik, die auch in
seinen E-Autos eingesetzt werden. Gefertigt werden sie von der
Daimler-Tochter Accumotive. Der E-Auto-Pionier Tesla hatte Anfang Mai
erste Kunden und Vertriebspartner für das Geschäft mit stationären
Speichern bekanntgegeben.




Daimlers erster Speicher für industrielle Anwendungen mit einer
Kapazität von mehr als 500 Kilowattstunden ist bereits am Netz. Er
wird in einem Gemeinschaftsunternehmen von The Mobility House und
GETEC über das gemeinsame Joint Venture Coulomb in Kamenz (Sachsen)
betrieben und soll zur Netzstabilisierung und Glättung von
Lastspitzen beitragen. In den kommenden Wochen soll er weiter
ausgebaut werden. Speicher für Privathaushalte will Daimler zunächst
zusammen mit dem baden-württembergischen Versorger EnBW anbieten. Die
Speicher sollen im Juni bestellbar und ab Herbst verfügbar sein.


















Über Preise und Umsatzerwartungen wollte der Daimler-Manager noch
keine Aussage machen. Es sei noch zu früh zu sagen, in welcher
Größenordnung sich das Wachstum bewegen werde, sagte Kröger. Teslas
Batterie-Pack für Privathaushalte soll vom Sommer an für 3000 Dollar
vertrieben werden. «Wir werden wettbewerbsfähig sein», sagte Kröger.

Der Stuttgarter Autobauer will seine Speicher ebenso wie Tesla
international vertreiben. «Wir sind dabei, Verträge mit Versorgern
und anderen Vertriebspartnern zu verhandeln», sagte Kröger. Der
US-Autohersteller Tesla hatte unter anderem eine Kooperation mit dem
Hamburger Ökostrom-Anbieter Lichtblick angekündigt.

Die Speicher sollen zum Beispiel in Privathaushalten eingesetzt
werden, die selbst Sonnenenergie produzieren. Es gebe aber auch
Anfragen von industriellen Verbrauchern, die Leistungsspitzen glätten
wollten, so Kröger. «Das sind zum Beispiel Fußballstadien, die einmal
in der Woche ihre Flutlichtanlage einschalten.» Die Stromversorgung
auf Inseln sei ein anderes Anwendungsbeispiel. Darüber hinaus gebe es
viele Märkte, in denen die Stromversorgung unsicher sei.

Ein Einzelmodul für Privatanwender hat bei Daimler eine Leistung von
2,5 Kilowattstunden. «Im Heimbereich sind Leistungen von fünf bis 20
Kilowattstunden denkbar», so Kröger. Für den industriellen Einsatz
können die Batterien beliebig erweitert werden.

Daimler hatte vergangenes Jahr angekündigt, in Kamenz keine reine
Batterie-Zellen mehr fertigen zu wollen. An der Batterieproduktion in
dem sächsischen Werk hält Daimler allerdings fest und kündigte
zuletzt Investitionen von 100 Millionen Euro an. Das neue
Geschäftsfeld soll den Standort weiter aufwerten. «Wir können das
Batterie-Werk in Kamenz dafür weiter ausbauen», sagte Kröger.


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