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Erste Bilder aus Gurlitt-Sammlung gehen an Erben

/13.05.2015/ Die Suche nach möglicher NS-Raubkunst und den ursprünglichen
Besitzern von Bildern aus der Gurlitt-Sammlung ist mühselig. Ein Jahr
nach dem Tod des deutschen Sammlers gehen nun die ersten Bilder an
Erben.

München (dpa) - Die ersten beiden Raubkunst-Bilder aus der Sammlung
von Cornelius Gurlitt können an die Erben der früheren jüdischen
Besitzer herausgegeben werden. Die zuständige Rechtspflegerin habe
dies am Dienstag genehmigt, teilte das Amtsgericht in der
süddeutschen Stadt München mit. Der Nachlasspfleger hatte die
Herausgabe von «Zwei Reiter am Strand» von Max Liebermann und
«Sitzende Frau» von Henri Matisse im März beantragt. Gurlitt war am
6. Mai 2014 gestorben.

Da um das Erbe des Kunstsammlers noch immer gestritten wird, mussten
die möglichen Erben der Rückgabe zustimmen. An wen die Bilder gehen,
wurde aus Datenschutzgründen nicht bekanntgegeben.

Bei den Werken hatte sich aus Expertensicht der Verdacht auf
Nazi-Raubkunst bestätigt. Kulturstaatsministerin Monika Grütters
hatte die Verträge für die Rückgabe bereits vor Wochen
unterschrieben.

Mindestens zwei weitere Gemälde stehen nach Abgaben von Grütters zur
Herausgabe an Erben an. Auch bei «La Seine vue du Pont-Neuf, au fond
le Louvre» (Die Seine, von Pont-Neuf aus gesehen, im Hintergrund der
Louvre) von Camille Pissarro und bei dem Carl-Spitzweg-Bild «Das
musizierende Paar» wurde der Verdacht auf Raubkunst bestätigt.

Laut einer Vereinbarung zwischen Deutschland und dem Kunstmuseum Bern
als Erben der Sammlung liegt der Teil der Sammlung, der unter
Raubkunst-Verdacht steht, in der Verantwortung des Bundes. Gurlitt
hatte das Kunstmuseum Bern als Erben eingesetzt. Ob das Erbe
tatsächlich an das Kunstmuseum geht, ist noch nicht endgültig
entschieden. Ansprüche hat auch eine Cousine erhoben, die derzeit
noch um einen Erbschein streitet.

Cornelius Gurlitt, Sohn von Adolf Hitlers Kunsthändler Hildebrand
Gurlitt, stand mit seiner Sammlung von mehr als 1500 Bildern in
München und Salzburg monatelang im Zentrum einer Debatte um
Nazi-Raubkunst. In Gurlitts Schwabinger Wohnung waren vor drei Jahren
rund 1280 Kunstwerke gefunden worden, 238 weitere erst zwei Jahre
später in seinem Haus in Salzburg.


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