GOSPODARKA BIZNES NOWE TECHNOLOGIE KOMENTATOR EUROPA-NIEMCY-POLSKA

Das Rathaus schreibt die größte Sause des Jahres aus.

Ab 2017 bleibt die Augustusbrücke dicht, das ändert einiges.


/12.02.2015/Million Besucher kommen jedes Jahr, wenn Dresden sich feiert. Ein Event,

bei dem etwa 1,5 Millionen Euro umgesetzt werden. Seit 2011 sind

Kommunikationsexperte Frank Schröder, Konzertveranstalter Rodney Aust und

Stadtfest-Geschäftsführer Klaus-Dieter Lindeck für das größte Fest der

Stadt verantwortlich. Sie hatten damals den Zuschlag für drei Jahre

bekommen. Die Stadt unterstützt das Fest bisher mit 50 000 Euro pro Jahr.

2016 endet auch die automatische Verlängerung des Vertrags.


Die Veranstaltung muss neu ausgeschrieben werden für die Feiern ab 2017.

„Wir schreiben dieses Jahr für die Zeit ab 2017 aus, um einen möglichst

breiten Wettbewerb mit vielen Ideen zu bekommen“, so

Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Die letzte Ausschreibung von

2010 verlief sehr kurzfristig für die immense Logistik. Erst im Dezember

2010 erhielten die Macher den Zuschlag, und im darauffolgenden August

musste alles stehen. Daraus habe man im Rathaus gelernt. „Wir möchten

den möglichen Bewerbern die Möglichkeit geben, mit mehr als einem Jahr im

Voraus planen zu können“, so Hilbert. Der Zuschlag solle im ersten

Quartal 2016 im Stadtrat stattfinden.


Neustadt abgeklemmt?


Für die dann neuen Stadtfestmacher gibt es eine große Herausforderung.

Die Augustusbrücke soll ab September 2016 für zwei Jahre saniert werden.

Das bedeutet, sie kann für die riesigen Menschenmengen, die bisher beim

Stadtfest von der Alt- in die Neustadt strömen, nicht genutzt werden. Gut

möglich, dass alle Veranstaltungen des Stadtfestes in der Neustadt, wie

die große Meile an der Hauptstraße, gestrichen werden müssen. „Wir

müssen überlegen, wie wir mit der Baustelle Augustusbrücke umgehen. Ich

hoffe, dass wir uns zeitnah mit den Stadträten dazu verständigen

können“, so Hilbert. Das Fest könnte sich noch weiter in die Innenstadt

verlagern oder auch ins Ostragehege. Auch andere Elbquerungen

einzubeziehen, sei möglich. Etwa die Carolabrücke oder die Marienbrücke.


Die jetzigen Macher haben seit vergangenem Jahr dem Fest einen eigenen

Namen verpasst: Canaletto das Dresdner Stadtfest. Ob der bleibt, ist

ungewiss. „Dazu gibt es derzeit Gespräche mit der Stadt“, so

Geschäftsführer Lindeck. Er sagt auch. „Wir werden uns bestimmt wieder

bewerben.“ Das Team mit Schröder und Aust bastele bereits an Ideen, die

aber noch nicht spruchreif seien. Die Sperrung der Augustusbrücke nennt

Lindeck eine „missliche Lage. Immerhin laufen fast alle Stadtfestbesucher

über die Brücke, teils mehrfach. „Das ist die wichtigste Verbindung“,

so Lindeck. Aber damit werde man klarkommen.


Dass die Ausschreibung nun beginnen soll, hält Lindeck für dringend

notwendig. Laut interner Planung bei Hilbert soll der Ausschuss für

Wirtschaftsförderung bis Ende Mai die Unterlagen bestätigen. Bis August

sollen dann die endgültigen Angebote vorliegen und im Februar 2016 der

Zuschlag erteilt werden. „Das ist aber schon reichlich spät“, so

Lindeck. Er plane jetzt bereits seit einigen Monaten das Stadtfest 2016.

Die Planungen beginnen immer sehr lange im Voraus. Das sei erforderlich, um

die gewünschten Künstler zu bekommen.


Im Rathaus gibt es zudem Überlegungen, den Zuschuss der Stadt zu

verändern. Bisher gibt es 50 000 Euro pro Fest. In Hilberts

Geschäftsbereich würde man diese Summe gern einsparen oder gar Geld vom

Stadtfestumsatz einnehmen, etwa über eine zu bezahlende Konzession. Aus

der Politik gibt es andererseits Forderungen, den Zuschuss für die

Ausrichtung des Festes zu erhöhen. „Zu Vertragsdetails äußern wir uns

nicht“, heißt es offiziell von Hilbert. Darüber entscheide am Ende der

Stadtrat.


Haupteinnahmequelle Sponsoren


Für die jetzigen Stadtfestmacher sei der Zuschuss der Stadt eine wichtige

Plangröße. Allerdings kommen die Haupteinnahmen von den Sponsoren und an

zweiter Stelle durch die Standmieten. „Die Mieten haben wir 2011 von der

Zeit davor übernommen und bisher nichts daran geändert“, erklärt

Lindeck. Das habe man auch künftig nicht vor. Aber auch von den Sponsoren

ist nicht mit höherer Unterstützung zu rechnen. Deshalb sei die Summe,

die die Stadt beisteuert, wichtig. „Aber darüber entscheiden nicht

wir“, so Lindeck. Zudem sei völlig offen, ob Lindeck und Co. den

Zuschlag erhalten. Sie haben den Vorteil, das Fest bisher gut veranstaltet

zu haben. Aber andere Bieter könnten neue Ideen einbringen.


Quelle: sz-online.de

reklama
reklama
reklama
080611 240x400_de Image Banner 240 x 400
SS13 DE 728x90
EU_175x175.gif