Kontroverse um Sprinkler in Auschwitz
/01.09.2015/ Darf man sich in Auschwitz mit einer Sprinkleranlage an heißen Tagen
abkühlen?
Im Internet sorgt die Einrichtung für Empörung. Dabei war
es nur gut gemeint.
Oswiecim (dpa) -
Sommertagen
sein, doch in sozialen Netzwerken ist von einer makabren
Pietätlosigkeit die Rede:
Mit einer Sprinkleranlage vor dem Eingang
zum Museum hat die Gedenkstätte Auschwitz
für Aufregung gesorgt. Im
Kurznachrichtendienst Twitter kritisierte etwa Rabbi Steven
Burg am
Montag die «Duschen» als «bizarr, verletzend und geschmacklos».
Auschwitz-
gilt als Symbol für den Holocaust.
In israelischen Medien wurde über verstörte Reaktionen älterer
Besucher berichtet,
die beim Anblick von «Duschköpfen» als erstes an
die als Duschen getarnten Gaskammern
von Auschwitz-
Darin ermordeten die Nationalsozialisten mehr als
eine Million
Menschen.
Pawel Sawicki von der Gedenkstätte Auschwitz-
Sprinkleranlage vor dem Eingang zu der eigentlichen Gedenkstätte mit
der anhaltenden
Hitzeperiode mit Temperaturen um 35 Grad. «Die
Menschen stehen in der prallen Sonne
und ohne Möglichkeit, im
Schatten Schutz zu suchen. Wir hatten schon Fälle von Ohnmachten
unter
den Wartenden», sagte er. Das Museum müsse daher «alles tun, um
Gesundheitsrisiken
zu minimieren».
«Ich kann daran nichts Missverständliches finden. Für mich ist das
eine
menschliche Geste an die Besucher, die auch bei dieser Hitze die
Gedenkstätte besuchen»,
sagte Christoph Heubner, Exekutivpräsident
des Internationalen Auschwitz-
Museum besuchte. «Wer sich abkühlen will, geht da mal rüber.
Da gibt
es keine respektlose Hampelei», sagte er über das Verhalten der
Besucher.
In
den Sommermonaten ist der Besucherandrang besonders groß. Nachdem
zu Jahresbeginn
verstärkte Sicherheitsmaßnahmen eingeführt worden
waren, bilden sich vor dem Eingang
oft lange Schlangen.