Deutschland lehnt Athens Milliarden-
/08.04.2015/ Griechenland sitzt auf einem Schuldenberg von gut 300 Milliarden
Euro,
die Pleite naht. Die ersehnte Hilfe der Europartner lässt aber
auf sich warten. Für
neue Missstimmung in Berlin sorgen stattliche
Reparationsforderungen für NS-
Athen (dpa) -
Griechenlands
nach 278,7 Milliarden Euro als Wiedergutmachung für
NS-
die Reparationsfrage sei juristisch erledigt. Der
SPD-
warnte zugleich, es sei «dumm», Entschädigungsforderungen mit den
laufenden
Verhandlungen über Kredithilfen zu vermischen. Vor dem
Besuch des Ministerpräsidenten
Alexis Tsipras in Moskau an diesem
Mittwoch warnte die EU vor einer Annäherung Athens
an den Kreml.
Die dreistellige Milliardensumme haben Experten des griechischen
Finanzministeriums
und der Zentralbank über zwei Jahre ausgerechnet.
Umfasst werden Entschädigungen für
Kriegsverbrechen und -
sowie Ansprüche aus einer Zwangsanleihe, die 1942 die
Bank von
Griechenland der Deutschen Reichsbank geben musste. Deutschland pocht
auf
ein Abkommen von 1960, nach dem Athen 115 Millionen Mark
ausgezahlt wurden.
Gabriel
räumte ein, dass Deutschlands moralische Verantwortung
bestehenbleibe. Es dürfe keinen
«Schlussstrich» geben, sagte er -
ohne konkret zu werden.
Der SPD-
Bevölkerung in der Schuldenkrise müssten die Deutschen
«verdammt viel
Respekt» haben.» Griechische Normalbürger büßten dafür, dass ihre
Eliten
das Land «ausgeplündert» hätten. Griechenland müsse in der
Eurozone wieder auf die
Beine kommen -
Ohne rasche Hilfen droht Athen schon bald der
Staatsbankrott. Die
Euro-
Eis gelegt, weil viele Reformauflagen nicht erfüllt sind. Die
bisherigen Hilfen
für Griechenland belaufen sich auf 240 Milliarden
Euro, etwa 55 Milliarden Euro entfallen
auf Deutschland.
Verteidigungsminister Panos Kammenos warf Deutschland vor, sein Land
politisch
unterwerfen zu wollen. Berlin wolle «die Nachricht an den
Rest Europas schicken»,
dass Deutschland in Europa kommandiere, sagte
der Chef der rechtspopulistischen Partei
der Unabhängigen Griechen
(Anel) im griechischen Fernsehen. Kammenos regiert seit
Ende Januar
in einer Koalition mit dem Linksbündnis Syriza von Tsipras.
Griechenland
wolle keinen Austritt aus der Eurozone, sagte er. Sollte
es aber zum Bruch kommen,
werde Athen Abkommen mit «wem es auch kann»
schließen -
Ländern. Die Regierung in Athen habe sich deswegen auf der ganzen
Welt
umgehört. Er warnte, bei einem «Grexit» müssten die Geldgeber
«gleich 320 Milliarden
Euro an griechischen Schulden abschreiben» -
dies ist die Gesamtsumme des über Jahrzehnte
aufgehäuften
griechischen Schuldenbergs.
Beim Besuch von Tsipras in Moskau soll es
auch um eine Lockerung des
Einfuhrstopps für westliche Agrarprodukte gehen, der Athen
besonders
schmerzen. Dazu sagte ein Sprecher der EU-
dass
alle Mitgliedstaaten mit einer Stimme zu unseren Handelspartnern
sprechen, inklusive
Russland.» Der griechische Regierungssprecher
beteuerte: «Griechenland blickt nirgendwo
anders hin als nach
Europa.»