POLITYKA   Komentator. Europa-Niemcy-Polska  
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Gauck bei Multinationalem Korps in Stettin - Zeichen an Moskau


/ 29.11.2016/ Der Bundespräsident besucht das Multinationale Korps Nordost in
Stettin. Angesichts anhaltender Provokationen aus Moskau und unklarer
Positionen des künftigen US-Präsidenten setzt er ein Zeichen der
Solidarität.

Stettin (dpa) - Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat den
künftigen US-Präsidenten Donald Trump aufgefordert, an den
Nato-Verpflichtungen zur gemeinsamen Sicherheitspartnerschaft
festzuhalten. «Es ist schwer vorstellbar, dass ein amerikanischer
Präsident vom Grundgedanken des Verteidigungsbündnisses Abstand
nimmt, sagte Gauck am Montag nach einem Besuch des Hauptquartiers des
Multinationalen Korps Nordost (MNC NE) der Nato in Stettin. Trump
hatte im Wahlkampf offen gelassen, wie er das Verhältnis zur Nato
künftig gestalten will.

Nicht alles, was im Wahlkampf gesagt werde, werde in der praktischen
Politik eins zu eins umgesetzt, sagte Gauck. «Ich gehe davon aus,
dass ein Grundzug amerikanischer Außenpolitik Verlässlichkeit ist.»
Die Nato sei geschaffen worden nicht nur zur Verteidigung Europas,
sondern auch zur Sicherheit der Vereinigten Staaten.

Gemeinsam mit seinem polnischen Kollegen Andrzej Duda hatte sich der
Bundespräsident über die Arbeit und den Bereitschaftsgrad der von
Deutschland, Polen und Dänemark geführten Einheit informiert. Sie
soll im Krisenfall das Kommando über die schnelle Eingreiftruppe der
Nato übernehmen, die «Speerspitze». Duda lobte die Zusammenarbeit in
dem Korps als Beispiel für die gemeinsame Sicherheit unter dem Dach
der Nato.

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Gauck versicherte Duda, Polen müsse keine Sorgen haben, dass
Deutschland «in Traumtänzerei verfalle oder sich seinen
Verpflichtungen entziehen werde». Die Arbeit im Multinationalen Korps
sei niemals eine Bedrohung, sondern ein Zeichen: «Wir sind
verteidigungsbereit, wenn unsere Integrität und unsere Werte
angegriffen werden.» Die Arbeit des Korps in Stettin lobte Gauck als
praktisches Zeichen gelebter gemeinsamer Solidarität angesichts zum
Teil epochaler internationaler Veränderungen.

Das Korps in Stettin wurde als Reaktion auf die Ukraine-Krise seit
2015 von 200 auf rund 400 Soldaten aufgestockt. Davon sind etwa 100
aus Deutschland. Die Einheit erhöht derzeit ihren Bereitschaftsgrad,
um wirksam auf die Herausforderungen durch Moskau an der östlichen
Nato-Flanke reagieren zu können. In dem Korps arbeiten hauptsächlich
Experten der Landstreitkräfte sowie in geringerem Umfang auch der
Luft- und Seestreitkräfte sowie Soldaten von Spezialeinheiten. Der
Verband soll Mitte 2017 voll für seine neuen Aufgaben gerüstet sein.

Am MNC NE sind Truppen aus 25 Nationen beteiligt, darunter auch die
USA, Großbritannien und die Türkei. Es wurde 1999 nach dem Beitritt
Polens zur Nato in der westpolnischen Hafenstadt Stettin aufgestellt.


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