Trump kritisiert deutsche Flüchtlingspolitik
/17.01.2017/In einem Interview macht der designierte US-
Nato
müssen sich ebenso warm anziehen wie deutsche Autobauer und
Einwanderer. Auch die
deutsche Kanzlerin wird für ihre Politik
kritisiert.
Washington (dpa) -
US-
beginnenden Präsidentschaft umrissen. In einem
langen Interview der
deutschen «Bild»-
bewertete
er die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel
äußerst kritisch. «Ich habe
große Achtung vor Merkel», sagte Trump.
«Aber ich finde, es war sehr unglücklich,
was passiert ist.»
Deutschland habe «all diese Leute» ins Land gelassen, wo auch immer
sie
herkamen, sagte Trump. «Sie wissen, dass ich Deutschland liebe,
weil mein Vater aus
Deutschland stammt, und ich will mich nicht in
einer ähnlichen Situation wiederfinden.»
Die USA würden von seinem
ersten Amtstag an auf sichere Grenzen setzen.
Trump wird
am 20. Januar US-
einen entsprechenden Erlass
unterzeichnen, sagte er. «Die Leute
wollen nicht, dass andere Leute in ihr Land kommen
und es zerstören.»
«Es wird extreme Sicherheitsüberprüfungen geben, es wird nicht
so
sein wie jetzt», sagte Trump. Es gehe um Muslime «aus verschiedenen
Teilen der Welt,
die viele Probleme mit Terrorismus haben».
Auf die Frage, ob die verschärften Regeln auch Auswirkungen
auf Einreisende aus EU-
«Das könnte passieren, aber wir werden sehen.»
Trump
bezeichnete den Irak-
Entscheidung in der Geschichte
der USA. «Wir haben da etwas
entfesselt -
sagte er. «Und nun ist es einer der größten Schlamassel aller
Zeiten.»
Trump wiederholte vor dem Hintergrund hoher Flüchtlingszahlen infolge
des Syrienkrieges,
von den Golfstaaten finanzierte Sicherheitszonen
in Syrien seien das Mittel der Wahl
gewesen. «Das ganze wäre
wesentlich billiger gewesen als das Trauma, das Deutschland
jetzt
durchmacht.»
Auf die Frage, ob Russlands Eingreifen in den Syrienkrieg gut oder
schlecht
gewesen sei, sagte Trump: «Nein, das war eine sehr üble
Sache, schlimm.» Die USA hätten
aber die Gelegenheit versäumt, sehr
früh etwas zu tun. «Es ist zu spät, jetzt ist
alles vorbei», sagte
Trump. «Irgendwann wird es ein Ende haben, aber Aleppo war
scheußlich.»
Die Stadt sei in einer furchtbaren humanitären Lage.
Trump deutete eine Neubewertung
der Russland-
stellte dies in einen Zusammenhang mit atomarer Rüstung.
«Zum einen
finde ich, dass es deutlich weniger Nuklearwaffen geben sollte und
sie erheblich
reduziert werden müssten, das gehört dazu. Aber da sind
diese Sanktionen, und Russland
leidet im Moment schwer darunter.» Er
glaube, es könne manches gehen, von dem viele
Leute profitierten.
Erneut bezeichnete Trump die Verteidigungsallianz Nato als obsolet.
Sie
sei vor langer Zeit entworfen worden, und viel zu wenige
Mitgliedsländer zahlten das,
was sie müssten. «Wir sollten diese
Länder schützen, aber viele dieser Länder zahlen
nicht, was sie
zahlen müssten», sagte er. «Das ist sehr unfair gegenüber den USA.
Abgesehen
davon ist mir die Nato sehr wichtig.»
Die Zukunft des Atomabkommens mit dem Iran ließ
Trump offen. Er wolle
sich nicht in die Karten schauen lassen. Er sagte aber erneut:
«Es
ist eines der schlechtesten Abkommen, die je getroffen worden sind.
Es ist eines
der dümmsten Abkommen, die ich je gesehen habe.»
Deutschen Autobauern könnten unter
Trump in den USA harte Zeiten
bevorstehen. Er sagte: «Sie können Autos für die USA
bauen, aber sie
werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern
zahlen.»
Dem Hersteller BMW, der 2019 eine Fabrik in Mexiko eröffnen
will, legte Trump nahe,
die Fabrik in den USA zu bauen.
Wenn BMW von Mexiko aus in andere Länder verkaufen
wolle, sei das in
Ordnung, sagte Trump. «Aber wenn sie in Mexiko eine Fabrik bauen
und
Autos in die USA verkaufen wollen ohne eine 35-
können sie
das vergessen.»
Der Europäischen Union sagte Trump nach dem Brexit, dem Austritt
Großbritanniens,
schwere Zeiten voraus. «Wenn Sie mich fragen, es
werden weitere Länder austreten.»
Der Zustand der EU sei ihm aber
nicht sehr wichtig. «Schauen Sie, zum Teil wurde die
Union gegründet,
um die USA im Handel zu schlagen, nicht wahr? Also ist es mir
ziemlich
egal, ob sie getrennt oder vereint ist, für mich spielt es
keine Rolle.» Trump sagte,
er glaube an den Freihandel, aber es müsse
ein kluger Handel sein, um ihn fair zu
nennen.
Trump bezeichnete Geheimdienstberichte über angeblich erpresserisches
Material
Russlands gegen ihn erneut als reine Fälschung, als «fake
news». Auf die Frage, wer
seiner Ansicht nach dahinter stecke, sagte
er: «Ich glaube, es können wahrscheinlich
die Nachrichtendienste
sein, es könnten die Demokraten sein.»
Den Kurznachrichtendienst
Twitter will Trump auch als Präsident
intensiv nutzen. Er finde es sehr akkurat. «Wenn
ich etwas öffentlich
sage und wenn ich den Zeitungen etwas sage, und sie es nicht
akkurat
wiedergeben, ist das wirklich schlecht. Sie können dagegen nicht viel
ausrichten.»
Wenn er dagegen twittere, sei es sehr exakt und schlage
sofort als Nachricht durch.
Auch eine Pressekonferenz sei eine Menge
Arbeit, und er erreiche nicht annähernd die
gleiche Zahl an Leuten.
Als Präsident werde er den Account «@TheRealDonaldTrump» behalten.