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Putin bei Merkel zu Ukraine-Gipfel in Berlin


/ 19.10.2016/ Am Morgen stellt Russland die Luftangriffe auf Aleppo ein. An diesem
Mittwoch reist Putin erstmals seit Jahren nach Berlin. Dort soll nach
langer Pause über Frieden in der Ukraine verhandelt werden. Sind das
Hoffnungszeichen?

Berlin (dpa) - Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt
erstmals seit Beginn der Ukraine-Krise den russischen Präsidenten
Wladimir Putin in Berlin.

Putin werde am Mittwochabend zusammen mit den Staatschefs der Ukraine
und Frankreichs, Petro Poroschenko und François Hollande, an einem
Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format zum Friedensprozess in
der Ost-Ukraine teilnehmen, teilte Merkels Regierungssprecher Steffen
Seibert am Dienstag in Berlin mit.

Bei den Beratungen solle es darum gehen, die Umsetzung der Minsker
Vereinbarungen seit dem letzten Treffen zu bewerten und über weitere
Schritte zu beraten. Das jüngste Treffen in diesem Format hatte es
Anfang Oktober vergangenen Jahres in Paris gegeben.

Der Konflikt in der Ukraine hat zu einem tiefen Bruch zwischen
Russland und seinen europäischen Nachbarn geführt. Es ist der erste
Deutschlandbesuch Putins seit Beginn der Krise. Merkel war im Mai
2015 nach der Annexion der Krim in Moskau gewesen. Durch den Krieg im
Osten der früheren Sowjetrepublik sind seit Frühjahr 2014 nach
UN-Schätzungen mehr als 9500 Menschen getötet worden. Doch eine
Lösung ist nicht in Sicht.

Mit Abkommen von 2014 und 2015 - unterzeichnet in der weißrussischen
Hauptstadt Minsk - versucht ein Quartett aus Deutschland, Frankreich,
Russland und der Ukraine, den Krieg zu beenden. Das Abkommen sieht
einen Waffenstillstand, den Abzug schwerer Waffen vor der Front und
Wahlen in den Separatistengebieten vor. Doch die Umsetzung lässt auf
sich warten.

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Um ein neues Vierer-Treffen wurde seit längerem gerungen.
Regierungssprecher Seibert hatte vergangenen Freitag erstmals
bestätigt, dass Berlin als Ort in Frage kommt. Moskau hatte den 19.
Oktober als Termin ins Gespräch gebracht.

Wegen des Konflikts in der Ukraine hatte die EU Sanktionen gegen
Russland verhängt. Zuletzt gab es Forderungen nach neuen
Strafmaßnahmen gegen das Land wegen des Krieges in Syrien. Die
Außenminister der EU-Staaten konnten sich aber am Montag bei einer
Diskussion zum Syrien-Konflikt nicht auf eine gemeinsame Position zu
möglichen Strafmaßnahmen einigen.

Russland, das das Regime von Syriens Präsident Baschar al-Assad
unterstützt, wurde lediglich noch einmal aufgefordert, an einer
friedlichen Lösung mitzuarbeiten und Hilfslieferungen nach Aleppo zu
ermöglichen. Für die unter anderem von Großbritannien ins Gespräch
gebrachten Sanktionen hätte es eine einstimmige Entscheidung geben
müssen.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte sich
zufrieden mit dem Ausgang der Debatte gezeigt. Er bezeichnete die
aktuell wieder aufgenommenen Syrien-Gespräche als einzigen
erfolgversprechenden Weg.

Russland und Syrien kündigten am Dienstag an, ihre Luftangriffe auf
Aleppo vorerst einzustellen. «Die Unterbrechung ist für die
achtstündige humanitäre Pause nötig, die für diesen Donnerstag
geplant ist», sagte der russische Verteidigungsminister Sergej
Schoigu der Agentur Tass zufolge.


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