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So wenige Oktoberfest-Besucher wie seit 15 Jahren nicht mehr


/ 05.10.2016/ Weniger Gäste. Weniger Bier. Weniger Kriminalität. Das Oktoberfest
schrumpft sich gesund. Besucher und Festleitung loben eine schöne und
entspannte Wiesn - mit weniger Geschubse und Stress. Zu viel Andrang
und eine Gefahr durch die schiere Masse gab es nicht.

München (dpa) - Das Münchner Oktoberfest - das wohl größte Volksfest
der Welt - hat so wenige Besucher angelockt wie seit Jahren nicht
mehr. 5,6 Millionen Gäste kamen nach einer ersten Schätzung der
Festleitung vom Montag - rund 300 000 weniger als im Vorjahr. Noch
weniger Besucher waren zuletzt nach der Statistik der Stadt im Jahr
2001 nach den Terror-Anschlägen von New York mit 5,5 Millionen
Besuchern registriert worden.

Seltener als in anderen Jahren mussten diesmal Festzelte wegen
Überfüllung geschlossen werden; es herrschte weniger Gedränge. Die
große Sorge der Veranstalter der vergangenen Jahre - zu starker
Andrang und damit eine Überfüllung des gesamten Geländes - spielte
keine Rolle.

Schon im vergangenen Jahr waren weniger Menschen zu dem
Mega-Volksfest gekommen: Die Besucherzahl sank damals um 400 000 auf
5,9 Millionen. Festleiter Josef Schmid rief daraufhin die
«Genießerwiesn» aus. Jetzt sprach er von einer «Gute-Stimmung-Wiesn».
«Insgesamt sind Festleitung, Marktkaufleute, Schausteller und Wirte
mit der Wiesn sehr zufrieden», sagte Schmid am Montag.

Laut Wirte-Sprecher Toni Roiderer wurde in den Bierzelten 12 bis 15
Prozent weniger gegessen und getrunken. Im vergangenen Jahr rannen
7,5 Millionen Maß durch durstige Kehlen. Eine konkrete Zahl für
dieses Jahr nannte Roiderer nicht. Auch er lobte aber eine schöne und
ruhige Wiesn. Die Schausteller registrierten einen Umsatzrückgang
zwischen 10 bis 20 Prozent.

Besucher- und Konsumzahlen sind allerdings nur bedingt vergleichbar.
In diesem Jahr gab es wie alle vier Jahre nur eine kleine Wiesn, weil
in der ersten Woche im Südteil die Bauern ihr Bayerisches
Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) feierten. Dafür dauerte das Fest
wegen des angehängten Feiertags am 3. Oktober einen Tag länger.

Miserables Wetter zum Auftakt, aber wahrscheinlich auch Sorgen um die
Sicherheit haben in diesem Jahr die Besucherzahlen beeinträchtigt.
Nach dem Amoklauf in München sowie islamistisch motivierten
Anschlägen hatte die Stadt die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.

Erstmals war das Gelände vollständig von einem Zaun umschlossen.
Große Taschen mit mehr als drei Litern Fassungsvermögen waren
verboten. «Das Sicherheitskonzept hat gegriffen», sagte Schmid. Die
Gäste hätten sich auf der Wiesn sicher gefühlt, Klagen habe es nicht
gegeben. Erstmals hätten die Veranstalter mit diesem neuen Konzept
das Gelände bei einer Gefährdung der Sicherheit durch zu großen
Andrang schließen können - das sei aber nicht nötig gewesen.

Die Münchner Polizei zog ebenfalls eine positive Bilanz. «Es war aus
unserer Sicht eine friedliche und ruhige Wiesn», sagte
Polizeivizepräsident Werner Feiler. «Wir sind sehr zufrieden.» Die
Zahl der gemeldeten Delikte sank um gut 15 Prozent auf 1067, die
Gäste schlugen seltener mit dem Maßkrug zu (2015: 52x/2016: 42x).
Taschendiebe waren weniger erfolgreich - 203 Fälle wurden
registriert, im Vorjahr waren es noch 300. Dutzende wurden erwischt,
viele Diebe schnappten die speziell geschulten Taschendiebfahnder auf
frischer Tat.

Allerdings registrierten die Beamten eine höhere Zahl von
Sexualdelikten, 31 statt im Vorjahr 21. Dazu könnte eine höhere
Aufmerksamkeit der Beamten und Ordner für dieses Thema beigetragen
haben. Auch die «Aktion sichere Wiesn für Frauen und Mädchen»
registrierte mehr Problemfälle. 215 Wiesn-Besucherinnen suchten Hilfe
am Security Point (Vorjahr: 197), in 18 Fällen hatten sie Gewalt
erlebt.

Gründe für den Rückgang der Kriminalität sieht Feiler in dem
geringeren Besucheraufkommen und dem neuen Sicherheitskonzept. Eine
terroristische Bedrohung habe nie bestanden. «Es gab und gibt zu
keinem Zeitpunkt eine Gefahr fürs Oktoberfest», sagte er.


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