Brisante Details in US-
/ 08.09.2016/ Im Dieselskandal war lange Zeit nur Volkswagen im Fokus der Kritik.
Nachdem
sich der VW-
einen milliardenschweren
Vergleich eingegangen ist, rückt nun ein
anderer deutscher Konzern in den Mittelpunkt:
Bosch.
Stuttgart/San Francisco (dpa) -
gegen den VW-
habe von der Verwendung einer Software
zur massenhaften
Abgas-
zehn Jahre
aktiv involviert gewesen, geht aus einer US-
hervor, die im Namen geschädigter
Dieselbesitzer bei einem Gericht in
San Francisco eingereicht worden war. «Bei Bosch
war Volkswagens
schmutziges Geheimnis [...] gut aufgehoben», so die Kläger. Bosch
hat
Software an VW geliefert, die bei der Manipulation genutzt wurde.
Zuvor hatten
die Sender NDR und WDR und die «Süddeutsche Zeitung»
über die neue Version der Klageschrift
berichtet.
Wesentliche Passagen des Dokuments waren bisher geschwärzt, in einer
neuen
Version sind sie nun weitgehend für die Öffentlichkeit
freigegeben. So etwas ist in
US-
Parteien können entsprechende Anträge stellen,
über die das Gericht
dann entscheiden muss. So hatte Bosch sich etwa mit der Forderung
nach
einer Anonymisierung aller Mitarbeiter in der Klageschrift
durchsetzen können, die
nicht wie Konzernchef Volkmar Denner
persönlich in dem Verfahren angeklagt sind.
Die
Vorwürfe sind bereits seit längerem bekannt, neu ist nun die
ausführliche Begründung
der Vorwürfe. Es geht um eine Vielzahl
von E-
größtenteils aus den Ermittlungen gegen VW stammen, und laut
Klageschrift
auf Boschs Beteiligung am Betrug hinweisen.
Ein Kernstück der angeblichen Beweismittel
ist ein Brief aus dem Jahr
2008, über den zuvor die Zeitung «Bild am Sonntag» berichtet
hatte.
Darin fordert Bosch von seinem Kunden Volkswagen, etwaige
Haftungsrisiken für
die Schummelsoftware zu übernehmen. VW habe das
abgelehnt und sich bei dem Zulieferer
gar noch beschwert, dass dieser
«die Anwälte» einschalten wolle. Obgleich Bosch die
gewünschte
rechtliche Absicherung von VW nicht bekommen habe, habe der
Stuttgarter
Konzern weitergemacht und sei weitere sieben Jahre eng
beteiligt gewesen an der Weiterentwicklung
der Software und deren
Einsatz zum Betrug. «Bosch wusste das», sind sich die Kläger
sicher.
Ein Bosch-
abgeben:
«Grundsätzlich und aufgrund der sensiblen rechtlichen
Rahmenbedingungen äußert sich
Bosch nicht zu Details der
strafrechtlichen Ermittlungsverfahren und Zivilgerichtsverfahren.»
Anwälte
von Bosch arbeiten an einer Erwiderung auf die
US-
Volkswagen hatte sich
in den USA mit Zivilklägern auf einen bis zu
15,3 Milliarden Dollar (13,9 Milliarden
Euro) teuren Vergleich
eingelassen. Ein solcher Weg deutet sich bei Bosch noch nicht
an -
im Gegensatz zum Wolfsburger Konzern haben die Stuttgarter noch
kein Schuldeingeständnis
abgegeben.
Separat hierzu laufen seit Ende 2015 strafrechtliche Ermittlungen der
Stuttgarter
Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Beihilfe
zum Betrug. Ob und wann die Behörde
Anklage erhebt oder die
Ermittlungen einstellt, ist noch nicht absehbar. «Wir verfolgen
die
Geschehnisse im Zusammenhang mit der gegen Bosch gerichtete
Sammelklagen in den USA
und prüfen, inwieweit diese Klagen für uns
relevant sind», sagte ein Sprecher der
Staatsanwaltschaft.