«Danke und tschö’»: Fan-
Von Klaus Bergmann und Arne Richter, dpa
/ 16.08.2016 / Der ewige Poldi ist Geschichte -
Kapitän
Schweinsteiger tritt auch Podolski zurück. Der «Weltmeister
im Teambuilding» geht
nach 129 Spielen und 48 Toren. Einen Rekord
nimmt Löws langjähriger Wegbegleiter mit
in den DFB-
München (dpa) -
Nationalmannschaft startet
mit einer personellen Zäsur in ihr
nächstes Titelunternehmen bei der Fußball-
Kurz nach dem Rückzug von Kapitän Bastian Schweinsteiger hat auch der
ewige Lukas
Podolski einen bewegenden Schlussstrich unter seine große
DFB-
gigantisch, es war großartig. Und es war mir eine
Ehre!», äußerte der
31-
Auf
der Internetseite des Deutschen Fußball-
der Profi von Galatasaray
Istanbul ausführlich die Beweggründe für
seine nicht unerwartete Entscheidung, die
ihm «sehr schwer gefallen»
sei: «Ich habe dem Bundestrainer gesagt, dass ich ab sofort
nicht
mehr für die Nationalmannschaft spielen werde. Ich trete kürzer und
widme mich
mehr anderen Dingen. Am meisten natürlich meiner Familie.»
Weltmeister 2014. Sieben
Turniere. 129 Länderspiele. 48 Tore. Von den
gemeinsamen Anfängen mit Kumpel Schweinsteiger
am 6. Juni 2004 beim
0:2 gegen Ungarn in Kaiserslautern bis zum Aus im EM-
in Marseille gegen Gastgeber Frankreich hat Podolski das DFB-
sportlich und
menschlich mitgeprägt und gelebt. «Die
Nationalmannschaft war für mich immer Herzensache»,
sagte Podolski.
«Lukas war genauso wie Basti (Schweinsteiger) immer eine feste Größe
für mich», äußerte
Bundestrainer Joachim Löw, der zwölf Jahre lang
mit Podolski beim DFB zusammenarbeitete.
«Mich verbindet als Trainer
ein langer Weg mit ihm», betonte Löw zum Abschied. 97
Mal -
wie kein anderer Akteur -
Löw
bezeichnete Podolski als ein «Vorbild an Professionalität und
Einstellung». Der Neubeginn
des Weltmeisters wird in zwei Wochen in
Mönchengladbach gegen Finnland und danach
in der WM-
Oslo gegen Norwegen ohne das Duo Schweinsteiger/Podolski
starten.
Der Kölsche Jung Podolski, der sich am Ende seiner DFB-
Spott
ausgesetzt sah, als er in einigen Medien zum «Maskottchen»
herabgewürdigt wurde, ist
mit sich und seiner Karriere im Reinen.
«Vom zweijährigen polnischen Jungen, der quasi
nur mit einem Ball
unter dem Arm nach Deutschland kam, zum Weltmeister -
als
ich mir erträumen konnte», resümierte er stolz.
Nur Lothar Matthäus (150 Länderspiele)
und sein langjähriger
Mitspieler Miroslav Klose (137) haben häufiger für Deutschland
gespielt.
Nur drei Akteure erzielten mehr Länderspieltore als der in
Polen geborene Angreifer.
Einen Rekord nimmt Podolski mit in den
Ruhestand: Am 29. Mai 2013 traf er in Florida
beim 4:2 gegen Ecudaor
nach neun Sekunden. Es war und ist der schnellste Treffer der
deutschen
Länderspielgeschichte.
Seinen letzten Einsatz im DFB-
EM-
Julian Draxler.
Nach Spielende feierten die Fans in Lille ein letztes
Mal ihren Liebling. Den Anhängern
galt auch sein «größter Dank».
Künftig will er selbst als Edelfan die Daumen drücken:
«Ich wünsche
der Nationalmannschaft eine erfolgreiche Zukunft -
2018
nach Deutschland gehen», sagte er mit Blick auf die WM in zwei
Jahren in Russland.
Nur
drei Nationaltrainer erlebte Podolski beim DFB: Rudi Völler,
Jürgen Klinsmann und
Joachim Löw. DFB-
nannte Podolski einen «Nationalspieler
zum Anfassen» und würdigte
seine Rolle als Integrationsfigur: «Ein Weltmeister im
Teambuilding.»
Kaum zu glauben, dass dieses Vorbild in jungen Jahren den damaligen
Kapitän
Michael Ballack nach einem Disput auf dem Platz bei einem
Länderspiel in Wales ohrfeigte.
«Ich hätte niemals einem Mitspieler
ins Gesicht langen dürfen», sagte der 23-
5000 Euro Strafe verhängte der DFB gegen den Hitzkopf.
Teammanager
Oliver Bierhoff erklärte, Podolski habe seinen Eintrag in
den Geschichtsbüchern mehr
als verdient. «Mit Poldi verliert die
Nationalmannschaft einen leidenschaftlichen
Fußballer und riesigen
Sympathieträger, der uns und den Fans im Nationaltrikot fehlen
wird»,
kommentierte Bierhoff und schloss: «Danke und tschö’, Poldi!»