SPOŁECZEŃSTWO KOMENTATOR EUROPA-NIEMCY-POLSKA

Rendezvous: Lewandowski und deutsche Elf bei EM «keine Freunde»


Von Martin Moravec, dpa


/ 16.06.2016 / Keine Geheimnisse. Robert Lewandowski kennt die deutsche Mannschaft
bestens, Joachim Löws Team ist mit dem Kapitän der Polen vertraut.
Der Stürmer des FC Bayern fiebert dem EM-Gruppengipfel entgegen. Für
Lewandowski und die Polen geht es um viel.

Paris (dpa) - Voller Ungeduld fiebert Robert Lewandowski dem intimen
EM-Rendezvous mit dem Weltmeister aus Deutschland entgegen.
Geheimnisse zwischen dem Kapitän der Polen und der Mannschaft um
seine Bayern-Kumpels Manuel Neuer, Jérôme Boateng oder Thomas Müller
gibt es schon lange keine mehr. «Die kennen mich auch sehr gut, wir
kennen uns sehr gut. Deutschland hat auf jeder Position super Spieler
mit großer Qualität. Egal wer spielt, auf jeder Position ist bestimmt
ein super Spieler mit super Technik», sagte der Torschützenkönig des
FC Bayern München vor dem mit Hochspannung erwarteten Gruppengipfel
am Donnerstag (21.00 Uhr) im Stade de France. «Wir werden morgen
keine Freunde sein, sondern Gegner», stellte Lukasz Piszczek von
Borussia Dortmund am Mittwoch klar.

Lewandowski & Co. wollen unbedingt das Kunststück aus dem Oktober
2014 wiederholen, als der übermächtig scheinende deutsche Nachbar
erstmals bezwungen wurde. «Wir wissen, wie stark Deutschland in
diesem Moment ist», betonte der 27 Jahre alte Ausnahmestürmer vor dem
EM-Risikospiel. «Alles kann in diesem Turnier passieren. Wir müssen
wirklich ruhig bleiben. Selbstbewusstsein wäre auch sehr wichtig für
uns, dass wir in diesem Spiel ohne Angst, ohne Stress spielen können.
Wenn wir eine Chance bekommen, können wir etwas schaffen.»

Vor allem der Erfolg 2014 soll Kraft geben. «Es war ein historischer
Sieg gegen Deutschland, er war sehr wichtig für das Teambuilding. Es
war ein wichtiger Schritt in unserer Entwicklung», erzählte
Nationalcoach Adam Nawalka und fügte schmunzelnd an: «Es war ein sehr
wichtiger Sieg, aber wir hatten ihn eingeplant.» Er soll nochmals
gelingen. Zugleich warnte er: «Wir spielen gegen eine der besten
Mannschaften der Welt.» An der Taktik tüftele er noch. «Wir arbeiten
noch daran. Wir schauen noch nach einigen Lösungen in der Defensive
und im Spielaufbau.»

Vor allem auf vier Spieler mit langer Deutschland-Erfahrung wird
Nawalka setzen. Neben Lewandowski noch Sturmpartner Arkadiusz Milik
(früher Bayer Leverkusen und FC Augsburg) sowie Piszczek (Dortmund)
und Jakub Blaszczykowski, der nach seiner Ausleihe von der Borussia
an den AC Florenz aber auch in der Toskana nicht regelmäßig spielte.

Vor allem Bayern-Star Lewandowski wird sich besonders in der Pflicht
sehen. «Die polnischen Spieler müssen sich zeigen, sie wollen sich
zeigen. Es geht um’s Prestige, vor allem für Lewandowski. Er war
zweimal Bundesligatorschützenkönig, hat für Dortmund gestürmt, spielt
jetzt für Bayern München, er will sich präsentieren», erklärte der
frühere polnische Nationalspieler Tomasz Hajto im Interview der
Deutschen Presse-Agentur. «Er will auch seinem Land etwas beweisen.
Für die Psyche von Robert ist das ein sehr wichtiges Spiel. Und für
Polen ist es eine Probe, wie weit die Mannschaft wirklich ist.» Das
Rendezvous mit dem Weltmeister wird es zeigen.


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