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Behörden: IS-Terroranschlag in Düsseldorf vereitelt - Drei Festnahmen



/ 03.06.2016 / Ihr Ziel war nach Erkenntnissen von Ermittlern die Düsseldorfer
Altstadt: Dort sollen islamistische Terroristen einen blutigen
Anschlag geplant haben. Vier Verdächtige sind gefasst.

Karlsruhe/Düsseldorf (dpa) - Die deutschen Sicherheitsbehörden haben
nach eigenen Angaben einen geplanten Anschlag des Islamischen Staats
(IS) in der Düsseldorfer Altstadt vereitelt. Drei Terrorverdächtige
aus Syrien wurden am Donnerstag in den Bundesländern
Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Brandenburg festgenommen,
wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Ein vierter Mann
sitze in Frankreich in Untersuchungshaft.

Hinweise, «dass die Beschuldigten bereits mit der Umsetzung ihres
Anschlagsplanes konkret begonnen hatten», liegen demnach nicht vor.
Einen Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft, die am 10.
Juni in Frankreich beginnt, gebe es nicht.

Den Auftrag für den Anschlag in Düsseldorf hat die Gruppe laut
Bundesanwaltschaft bereits 2014 direkt von der Führungsebene des IS
bekommen. Geplant gewesen sei, dass sich zunächst zwei
Selbstmordattentäter in der zentralen Heinrich-Heine-Allee in die
Luft sprengen. Anschließend hätten weitere Attentäter möglichst viele
Passanten mit Gewehren und Sprengsätzen töten sollen, hieß es weiter.


Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums in Berlin sagte auf
Anfrage lediglich, die Gefährdungslage sei «unverändert» hoch.
Deutschland befinde sich weiterhin «ebenso wie andere europäische
Staaten im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus».

Justizminister Heiko Maas erklärte: «Das entschlossene Vorgehen des
Generalbundesanwaltes zeigt: Unsere Ermittlungsbehörden gehen gegen
mutmaßliche Terroristen mit allen Mitteln des Rechtsstaats vor.» Ein
Sprecher des Innenministeriums in Nordrhein-Westfalen verwies darauf,
«dass die Sicherheitsbehörden wachsam sind und die Zusammenarbeit gut
ist».

Laut Bundesanwaltschaft wurden die drei Männer im Alter von 25, 27
und 31 Jahren in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und
Baden-Württemberg festgenommen. Der vierte Mann habe sich am 1.
Februar in Paris den französischen Behörden offenbart. Die
Bundesanwaltschaft bemühe sich um die Auslieferung des 25-Jährigen.

Die Heinrich-Heine-Allee liegt im Herzen Düsseldorfs. An der
gleichnamigen U-Bahn-Station laufen mehrere Linien zusammen. Wer in
die Altstadt will, steigt in der Regel dort aus.

Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft sagte, die Männer sollten nach
Möglichkeit noch am Donnerstag in Karlsruhe dem Haftrichter
vorgeführt werden. Details zu den Festnahmen nannte er nicht. Nach
Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt/Oder wurde
einer der Syrer in Wriezen, einer Kleinstadt im Oderbruch, gefasst.

Der 27-Jährige und der in Paris inhaftierte Mann sollen den Angaben
zufolge im Frühjahr 2014 in Syrien den Auftrag für den Anschlag
erhalten haben. Sie seien im Mai 2014 in die Türkei und im März und
Juli 2015 von dort getrennt über Griechenland weiter nach Deutschland
gereist. Den in NRW festgenommenen 25-Jährigen hätten sie spätestens
im Januar 2016 davon überzeugt, sich zu beteiligen.

Der 31 Jahre alte Verdächtige habe die Sprengstoffwesten herstellen
sollen. Er sei schon seit Oktober 2014 in Deutschland, hieß es.


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