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Deutscher Entwurf für Kampf gegen IS: 1200 Soldaten, 134 Millionen



/ 01.12.2015 / Es wird einer der heikelsten Einsätze in der Geschichte der
Bundeswehr: Der Mandatsentwurf für den Kampf gegen die Terrormiliz
IS ist fertig. Er sieht bis zu 1200 Soldaten, 134 Millionen Euro
Kosten, EU- und UN-Dokumente als Rechtsgrundlage vor.

Berlin (dpa) - Der Bundeswehreinsatz gegen die Terrororganisation
Islamischer Staat (IS) mit bis zu 1200 Soldaten soll zunächst auf ein
Jahr befristet werden und 134 Millionen Euro kosten. Das geht aus dem
16-seitigen Mandatsentwurf für den Einsatz hervor, der der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt. Das Bundeskabinett wird an diesem Dienstag
darüber beraten, später wird der Bundestag noch abstimmen.

Die Befristung auf ein Jahr ist üblich. Wenn die Bundesregierung den
Einsatz über den 31. Dezember 2016 hinaus fortführen will, muss der
Bundestag erneut zustimmen.

Die Truppenstärke und die jährlichen Kosten liegen deutlich unter dem
Aufwand, der für den Afghanistaneinsatz in den vergangenen Jahren
betrieben wurde. Am Hindukusch waren bis zu 5350 deutsche Soldaten
stationiert, und in die Mission wurden teilweise mehr als eine
Milliarde Euro jährlich investiert.

Die Bundeswehr soll sich mit mehreren «Tornado»-Aufklärungsjets,
einem Kriegsschiff zum Schutz eines französischen Flugzeugträgers,
einem Tankflugzeug, Satellitenaufklärung und Stabspersonal an den
Luftangriffen gegen den IS in Syrien und im Irak beteiligen. Die
Obergrenze von 1200 Soldaten hatte Generalinspekteur Volker Wieker
bereits am Wochenende genannt. Alleine die Fregatte wird eine
Besatzung von deutlich mehr als 200 Soldaten haben. Die «Tornados»
und Tankflugzeuge benötigen Bodenpersonal im dreistelligen Bereich.

Obwohl die deutsche Luftwaffe nicht den Auftrag hat, selbst
IS-Stellungen zu bombardieren, wird ihr im Mandatstext
Gewaltanwendung ausdrücklich erlaubt. «Das umfasst den Einsatz
militärischer Gewalt zum Schutz eigener Kräfte, anderer Partner im
Kampf gegen IS sowie zur Nothilfe», heißt es in dem Papier, über das
zuerst «tagesschau.de» berichtete.

Wieviele «Tornados» eingesetzt werden sollen, steht nicht im Mandat.
Es sind lediglich die Aufgaben der Bundeswehr in der Anti-IS-Allianz
benannt: «Aufklärung (insbesondere luft-, raum- und seegestützt),
Luftbetankung, seegehender Schutz und in Hauptquartieren eingesetztes
Stabspersonal».

Als Rechtsgrundlage genannt sind das in der UN-Charta
festgeschriebene kollektive Selbstverteidigungsrecht, Resolutionen
des UN-Sicherheitsrats, in denen zum Vorgehen gegen den IS aufgerufen
wird, und die französische Bitte um Beistand auf Grundlage des
Vertrags über die Europäische Union.

Die Bundesregierung begründet den Militäreinsatz mit der globalen
Bedrohung, die der IS für Frieden und Sicherheit darstellt. «Mit den
Anschlägen in Paris hat IS Frankreich und die freiheitliche
Werteordnung Europas direkt angegriffen», heißt es im Mandatstext.


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