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Ukraine und Syrien: Deutsche Regierung strebt keine Paket-Lösung an


/ 29.09.2015 / Sollen die Russland-Sanktionen gelockert werden, weil Moskau für
eine Lösung im syrischen Bürgerkrieg gebraucht wird? Die
Bundesregierung will von einem «Deal» nichts wissen.

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will mit Russland über die
Konflikte in Syrien und der Ukraine nicht im Paket verhandeln.
Deutschland bemühe sich zwar mit aller Kraft um eine friedliche
Lösung für die Ost-Ukraine, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert
am Montag in Berlin. Dies habe aber «gar nichts zu tun» mit der
Notwendigkeit, in Syrien eine politische Lösung unter Einbeziehung
Russlands zu finden.

Ein Sprecher von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte, der
Vizekanzler habe in diesem Zusammenhang weder direkt noch indirekt
eine Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Russland gefordert. Der Chef
der Sozialdemokraten hatte am vergangenen Wochenende Kritik für die
Äußerung einstecken müssen, man könne nicht einerseits im
Ukraine-Konflikt dauerhaft Sanktionen aufrechterhalten und Russland
andererseits in Syrien um Zusammenarbeit bitten.

Das Thema spielte auch in den SPD-Spitzengremien eine Rolle.
Parteivize Ralf Stegner betonte in Vertretung der erkrankten
Generalsekretärin Yasmin Fahimi, die Partei wolle keinesfalls die
Botschaft aussenden, «die osteuropäischen Staaten sind uns egal». Die
Ukraine fürchtet, dass der Westen sich weniger stark für sie
einsetzen könnte, weil Syrien und die Flüchtlingskrise alles
überlagerten.

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Stegner erklärte, die Konflikte dürften in «keinen instrumentellen
Zusammenhang» gebracht werden. Bedingung für ein Ende der
Russland-Sanktionen bleibe das Erfüllen des Minsker
Friedensabkommens. «Je früher Minsk umgesetzt wird, umso früher
werden die Sanktionen aufgehoben.» Die Waffenruhe in der Ukraine
lasse hoffen, «dass es leichter werden könnte, auf dem Weg
voranzukommen». Klar sei aus SPD-Sicht, dass die westlichen
Sanktionen «für sich genommen» nicht erfolgreich seien.

Am kommenden Freitag werden die Staats- und Regierungschefs
Frankreichs, Russlands, der Ukraine und Deutschlands in Paris über
den Stand der Umsetzung der Vereinbarung von Minsk für eine
Entschärfung des Ukraine-Konflikts sprechen. Russland unterstützt in
der Ukraine pro-russische Separatisten. Im Syrien-Konflikt steht
Moskau auf der Seite des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.

Grünen-Parteichef Cem Özdemir meinte, um eine Waffenruhe in Syrien zu
erreichen, könne auch mit Assad gesprochen werden. «Klar muss aber
sein, dass Assad nicht Teil einer zukünftigen Friedensordnung in
Syrien sein kann.» Von einem Tauschgeschäft mit Russland - Ukraine
gegen eine Anti-IS-Koalition - halten die Grünen nichts. «Die Frage
der bestehenden Sanktionen gegen Russland stellt sich erst, wenn das
Minsker Abkommen umgesetzt ist.»


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