Deutsche Bundesländer fordern mehr Flüchtlingshilfe von Berlin
/ 15.09.2015 / Drei Milliarden Euro hat der Bund den Ländern angeboten. Inzwischen
ist
die Flüchtlingszahl aber in die Höhe geschnellt. Vor dem Treffen
mit der Kanzlerin
fordern die Länder nun doppelt so viel.
Berlin (dpa) -
Ministerpräsidenten der
Länder vor ihrem Treffen mit Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) mehr Unterstützung. Die
rheinland-
Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) will bei dem Sondertreffen
an
diesem Dienstagabend auf eine rasche Integration der Flüchtlinge
dringen. «Wir brauchen
einen nationalen Pakt aller Akteure, nicht nur
von Bund, Ländern und Kommunen. Sondern
auch der Wirtschaft, der
Gewerkschaften und der Sozialverbände», sagte die Sozialdemokratin
der
Zeitung «Trierischer Volksfreund» (Dienstag). Thüringens linker
Ministerpräsident
Bodo Ramelow verlangte in der «Thüringer
Allgemeinen» (Dienstag) vom Bund «mindestens
eine Verdoppelung und
eine ausreichende Dynamisierung der Zusagen».
Ähnlich hatte sich
auch Ramelows christdemokratischer Kollege aus
Bayern, Horst Seehofer (CSU), geäußert.
Der schwarz-
Koalitionsausschuss hatte vor gut einer Woche beschlossen, für die
Flüchtlingshilfe
im Bundeshaushalt 2016 drei Milliarden Euro
bereitzustellen und weitere drei Milliarden
Euro an Länder und
Kommunen zu geben. SPD-
Deutschland die Ankunft von bis zu einer Million Flüchtlinge.
Dreyer wiederholte
ihre Forderung, Asylverfahren zu beschleunigen.
Die Zusage, 2000 Stellen zusätzlich
für das Bundesamt für Migration
und Flüchtlinge zu schaffen, sei jetzt schon mehrere
Wochen alt,
«ohne dass viel passiert ist», kritisierte sie.
Nach einem Bericht der
«Bild»-
Schäuble wegen der großen Zahl von Flüchtlingen
ein kleines
Sparpaket. Unter Berufung auf Regierungskreise schreibt das Blatt, es
sei
ein Betrag von insgesamt 500 Millionen Euro im Gespräch. Das Geld
sollten alle Ministerien
zusammen einsparen. Der Anteil der einzelnen
Ministerien stünde jedoch noch nicht
fest.
An dem Sondertreffen im Kanzleramt nehmen neben Kanzlerin und
Ministerpräsidenten
auch mehrere Bundesminister sowie der Präsident
des Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge teil. Vorher wird das
Bundeskabinett über die Asyl-
Thema wird auch im Mittelpunkt eines anschließenden Treffens Merkels
mit
Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann stehen.
Am Wochenende hatte die deutsche
Regierung wegen steigender
Flüchtlingszahlen vorübergehend wieder Grenzkontrollen
eingeführt -
besonders an der Grenze zu Österreich. Damit soll laut
Bundesregierung
ein geordnetes Verfahren ermöglich werden. Anders als
die Spitzen seiner Linkspartei
und auch der Grünen verteidigte
Ramelow die Maßnahme: «Weil kein geordnetes Verfahren
mehr möglich
war, musste der Bund handeln», sagte er.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) rechnet damit, «dass
diese Grenzkontrollen
etliche Wochen oder auch Monate laufen werden»,
sagte er im Fernsehsender ZDF. Der
derzeit von der SPD gestellte
Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Roger Lewentz,
widersprach:
«Mehr als einige wenige Wochen sollten es auf keinen Fall sein»,
sagte
der Ressortchef aus Rheinland-
«Nordwest-
Der
Deutsche Städte-
Integrationsgesetz, das alle Zuwanderer
zur Teilnahme an Sprach-
Integrationskursen verpflichtet. Außerdem solle darin
das Angebot
einer Berufsorientierung festgeschrieben werden und die Pflicht, sich
an
das Grundgesetz zu halten und etwa die Gleichberechtigung von Mann
und Frau zu akzeptieren,
sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg
der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstag).
Der
Beamtenbund dbb verdoppelte seine Prognose dazu, wie viele
weitere Beschäftigte der
öffentliche Dienst braucht, um das Problem
zu bewältigen: «Inzwischen müssen wir davon
ausgehen, dass wir mehr
als 20 000 zusätzliche Mitarbeiter im öffentlichen Dienst
brauchen»,
sagte dbb-