Pilotenstreik eskaliert -
/ 09.09.2015 / Bei der Lufthansa wird mit immer härteren Bandagen gekämpft. Während
die Piloten ihren 13. Streik ausweiten, greift das Unternehmen zu
juristischen Mitteln,
um die Gewerkschaft in die Knie zu zwingen.
Tausende Kunden müssen zum Ende der Ferienzeit
umplanen.
Frankfurt/Main (dpa) -
verschärften Pilotenstreiks
mit juristischen Mitteln -
Ferienzeit kommt der neue Ausstand aber wieder
Tausenden Passagieren
in die Quere. Wegen der auf die Kurz-
Streiks
sollen am Mittwoch 1000 der 1520 geplanten Lufthansa-
ausfallen, wie das Unternehmen
am Dienstag zu seinem Sonderflugplan
mitteilte. Betroffen seien rund 140 000 von 180
000 gebuchten Kunden.
Die größte deutsche Airline versucht jedoch, die inzwischen
13.
Streikrunde noch von den Arbeitsgerichten Frankfurt und Köln stoppen
zu lassen.
Für die Gesellschaften Lufthansa und Lufthansa Cargo sowie
die Tochter Germanwings
wurden am Dienstag einstweilige Verfügungen
gegen den Streik beantragt, über die am
Nachmittag noch nicht
entschieden war. Von der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC)
verlangt
die Lufthansa zudem 60 Millionen Euro an Schadenersatz.
Für innerdeutsche Verbindungen wurden die Fluggäste auf die Bahn
verwiesen. Außerdem
könnte das Unternehmen auch Jets anderer
Gesellschaften aus dem Lufthansa-
Erneut sollten betroffene Kunden gezielt über SMS und E-
informiert
werden. Die Kunden würden weit über das erträgliche Maß
hinaus von einer kleinen Gruppe
der Beschäftigten belastet,
kritisierte Konzernsprecherin Barbara Schädler.
Zum Auftakt
der 13. Streikrunde hatte die Gewerkschaft gedroht, dass
ihre Mitglieder bei Europas
größtem Luftverkehrskonzern bis zum
Jahresende wöchentlich die Arbeit niederlegen
könnten. Wörtlich sagte
VC-
ist es jede Woche möglich, dass es neue Ausstände gibt. Ausgenommen
davon
ist vielleicht Weihnachten.»
Am Frankfurter Flughafen war am Dienstag wie an anderen
deutschen
Airports nur wenig von den zunächst auf die Langstrecke beschränkten
Pilotenstreiks
zu spüren. Nur knapp die Hälfte der 170
Übersee-
gestörten Umläufe auch am Mittwoch und Donnerstag noch dutzende
Langstrecken
aus.
In den bislang zwölf Streikrunden des laufenden Tarifkonflikts hat
die VC der
Lufthansa nach deren Angaben rund 330 Millionen Euro an
Schaden zugefügt. Offizieller
Streikgrund bleiben die Übergangsrenten
der etwa 5400 Piloten von Lufthansa, Lufthansa
Cargo und Germanwings.
Es geht aber auch um die künftige Unternehmensstrategie mit
der
geplanten Billigschiene Eurowings. Lufthansa will hier ausschließlich
Piloten einsetzen,
die deutlich geringere Gehälter erhalten. In
einer Reaktion lehnte es das Unternehmen
ab, künftig noch mit der
Tarifkommission der VC über dieses Thema zu sprechen.