Ukrainekrise: Kanzlerin schwört EU auf einheitliches Vorgehen ein
/31.03.2015/ Bei ihrem Besuch in Helsinki sind sich die deutsche Kanzlerin und der
finnische
Ministerpräsident einig im Umgang mit dem Ukrainekonflikt.
Helsinki (dpa) -
Union auf ein gemeinsames
Vorgehen im Ukrainekonflikt mit Russland
eingeschworen. Es dürfe niemals Alleingänge
geben, mahnte die
Christdemokratin am Montag in der finnischen Hauptstadt Helsinki
nach
einem Treffen mit Ministerpräsident Alexander Stubb. Die EU-
müssten sich
immer konsultieren.
Die deutsche Regierungschefin erklärte: «Unser Wunsch ist es,
kooperativ
mit Russland zusammenzuarbeiten, aber auf der Grundlage
bestimmter Prinzipien.» Sie
verwies auf die vor 40 Jahren in Helsinki
unterzeichnete Schlussakte der Konferenz
für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (KSZE). Die beteiligten Staaten -
gehörte
die damalige Sowjetunion -
Unverletzlichkeit der Grenzen,
zur Nichteinmischung in die inneren
Angelegenheiten anderer Staaten sowie zur Wahrung
der Menschenrechte
und Grundfreiheiten.
Die freie Entscheidung der Ukraine, die sich
in Teilen mehr an Europa
als an Russland orientieren will, sei durch Russland heute
infrage
gestellt, sagte Merkel. «Die militärische Auseinandersetzung wollen
wir nicht
führen», betonte sie. Deshalb seien Wirtschaftssanktionen
beschlossen worden. Davon
sei gerade Finnland als EU-
längste Grenze zu Russland betroffen.
Und trotzdem
werde gemeinsam bei Unternehmen dafür geworben, dass
Staaten internationale Werte
wie die territoriale Integrität
einhalten müssten. Wenn Europa weiter einheitlich
handele, «dann wird
das die Wirkung auf Russland nicht verfehlen», sagte Merkel.
Die
deutsche Wiedervereinigung sei aus einer guten Mischung aus Härte
gegenüber der Sowjetunion
und immer wieder neuen Versuchen der
politischen Lösung hervorgegangen. Mit Blick
auf die Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE), die aus der KSZE entstand,
sagte
Merkel, die OSZE überwache den Waffenstillstand in der Ukraine.
Das sei ein Zeichen
für die Wichtigkeit dieser Institution.
Ihr finnischer Kollege Stubb betonte, die
EU wolle mit und nicht
gegen Russland arbeiten. Er zeigte sich zuversichtlich, dass
eine
Lösung gefunden werde. Dafür seien aber Geduld und Ausdauer nötig.