POLITYKA   Komentator. Europa-Niemcy-Polska  
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EU Griechenland Gipfel Bundestag

Vor dem EU-Gipfel: Merkel verlangt von Athen Vertragstreue


/19.03.2015/ Keine guten Vorzeichen für den Gipfel: Athen stößt die Ex-Troika ein
weiteres Mal vor den Kopf. Und Kanzlerin Merkel will dem griechischen
Premier Tsipras nichts schenken - das Krisenland müsse endlich seine
Zusagen einhalten.

Berlin (dpa) - Verhärtete Fronten vor dem EU-Gipfel in der
Griechenland-Krise: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in ihrer
Regierungserklärung im Bundestag klar gemacht, dass sie nicht mit
einem raschen Durchbruch im Schuldendrama rechnet.

Niemand könne eine Lösung bereits am Donnerstagabend in Brüssel oder
am Montag bei ihrem Treffen mit Ministerpräsident Alexis Tsipras in
Berlin erwarten, betonte Merkel. Sie sprach von einem «Kraftakt», der
vor Athen liege. «Es bleibt ein sehr schwerer Weg zu gehen.»

Mit Blick auf die Ukraine-Krise unterstrich die Kanzlerin, dass die
Fortdauer der Sanktionen gegen Russland von der Umsetzung der Minsker
Friedensvereinbarungen für die Ost-Ukraine abhängt. «Wir können
diese Sanktionen nicht aufheben, wenn nur erste Forderungen der
Minsker Vereinbarungen erfüllt sind. Das wäre falsch.»

Offizielle Themen des zweitägigen EU-Frühjahrsgipfels sind neben der
Ukraine auch die Energiepolitik und das transatlantische
Handelsabkommen TTIP. Merkel mahnte erneut einen Abschluss der
Verhandlungen mit den USA noch 2015 an.

In Sachen Griechenland war für Donnerstagabend ein Sondertreffen
geplant, an dem neben Merkel und Tsipras auch Gipfelchef Donald Tusk,
Frankreichs Präsident François Hollande, EZB-Präsident Mario Draghi,
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker sowie Eurogruppen-Chef Jeroen
Dijsselbloem teilnehmen sollten.

Tsipras will für eine politische Lösung werben, um rasch an frisches
Geld zu kommen. Merkel schob hier bereits einen Riegel vor: Kein
Treffen im kleinen Kreis könne und werde die Vereinbarungen
Griechenlands mit den drei Institutionen EU, EZB und IWF sowie der
Eurogruppe ersetzen, sagte sie im Bundestag.

Unterdessen verschärft sich wieder der Ton zwischen Athen und der
Ex-Troika von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und
Internationalem Währungsfonds (IWF). Die Gespräche über die weitere
Zusammenarbeit mit der Ex-Troika liegen vorerst auf Eis, wie in Athen
und Brüssel aus Kreisen bestätigt wurde. Die Regierung in Athen habe
ohne Rücksprache neue Staatsausgaben beschlossen und gegen
Vereinbarungen verstoßen, berichtete das «Handelsblatt».

Merkel bekräftigte, Athen müsse seine Zusagen einhalten und den
Haushalt sanieren, um irgendwann ohne fremdes Geld auszukommen. «Nur
so wird es gehen.» Bei der Bewältigung der europäischen
Staatsschuldenkrise insgesamt sei einiges erreicht worden. «Aber
dauerhaft und nachhaltig überwunden haben wir sie noch nicht. Und
dafür müssen wir uns weiter anstrengen.»



Auch Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) erklärte, Europa bleibe
solidarisch - Athen müsse aber vertragstreu sein: «Da darf es auch
keine Kompromisse geben.» SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann warnte,
alle Seiten müssten aufpassen, «dass die Freundschaft zwischen
Deutschland und Griechenland nicht zerbricht».

Scharfe Kritik an Merkels Athen-Kurs kam von der Linkspartei. Deren
Wirtschaftsexpertin Sahra Wagenknecht meinte: «Wenn Sie ein einiges
Europa wollen, dann hören Sie auf, andere Länder zu demütigen und
ihnen Programme zu diktieren, die ihrer jungen Generation jede
Perspektive nehmen.» Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt
forderte eine Perspektive vor allem für junge Griechen.


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